Unbegrenztes Datenvolumen für zu Hause

ÜBERBLICK

Unbegrenztes Datenvolumen für zu Hause

Die gute Nachricht: In der Regel hat man zu einem Festnetz-Anschluss zu Hause auch immer unbegrenztes Datenvolumen. Es gibt kaum noch Festnetz-Tarife auf dem Markt, die mit einer Datenlimitierung arbeiten. Anders sieht das aus, wenn man nicht auf einen kabelgestützen Anschluss setzt, sondern auch zu Hause mobile Tarife (beispielsweise Homespot) nutzt. Diese orientieren sich eher an Mobilfunk-Tarifen und das bedeutet oft auch ein monatliches Datenlimit (auch wenn dieses meistens deutlich größer ausfällt als bei einer normalen Handy-Flatrate).

Unbegrenzte Homespot Tarife

Homespot sind mobile WLAN Router, die als Alternative zum normalen Festnetz-Internet-Anschluss eingesetzt werden können. Im Unterschied zu einem normalen DSL Anschluss benötigen Homespot keinen Kabel-Anschluss. Stattdessen nutzen sie eine Simkarte und sind daher überall dort nutzbar, wo es ein mobiles Datennetz des jeweiligen Internet-Anbieters gibt.

Homespot findet man mittlerweile sowohl in den Handynetzen der Telekom, Vodafone und auch o2. Verbraucher haben damit die Auswahl, welches Handynetz in ihrer Region am besten ausgebaut ist.

Die Router bauen dann ein WLAN auf, in das man sich mit allen Endgeräte, die WLAN unterstützen, einwählen kann. An diesem Punkt unterscheiden sich die Geräte nicht von normalen WLAN Routern mit Kabelanschluss.

Bei vielen Anbieter gibt es Homespot mittlerweile auch mit unbegrenztem Datenvolumen. Die Telekom bietet die Speedbox XL beispielsweise mit 5G und unbegrenztem monatlichem Volumen für 84.95 Euro pro Monat an. Damit kann man dann gleich mehrere Endgerät problemlos ins Internet bringen und daher ist dieser Preis durchaus nicht zu hoch angesetzt.

Bei Vodafone wird der Homespot GigaCube an und auch dieser Router bietet auf Wunsch unbegrenztes Datenvolumen für zu Hause. Vodafone ist in diesem Bereich sogar etwas billiger, denn man bekommt den Homespot mit 5G Verbindungen für 74.99 Euro monatlich. Dazu bietet das Vodafone Netz derzeit im LTE Bereich die höchsten Geschwindigkeiten, wobei dies mittlerweile durch die immer stärker werdenden Nutzung von 5G (ohne Limit nach oben bei den Geschwindigkeiten) weniger eine Roll spielt. Vodafone schreibt selbst zu den Geschwindigkeiten im eigenen Handynetz (auch für den Vodafone GigaCube):

Geschätzte maximale und beworbene Bandbreiten im Vodafone-Netz (4G|LTE Max): Bis zu 500 Mbit/s im Download mit dem 4G-Router und dem 5G-Router, und mit beiden Routern bis zu 50 Mbit/s im Upload. Durchschnitt laut CHIP Test-Ausgabe 01/2022: 108,59 Mbit/s im Download und 51,15 Mbit/s im Upload. Dein Router muss außerdem die technischen Voraussetzungen haben, diese Bandbreiten zu unterstützen. Deine individuelle Bandbreite hängt unter anderem von Deinem Standort und der Anzahl gleichzeitiger Nutzer in Deiner Funkzelle ab. Die Maximalwerte sind unter optimalen Bedingungen und momentan an einzelnen Standorten in Deutschland verfügbar. 4G|LTE mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Mbit/s im Download steht momentan in über 1.400 Städten und Gemeinden, eine Upload-Geschwindigkeit von bis zu 50 Mbit/s sogar in über 4.900 Städten und Gemeinden zur Verfügung Stand – Januar 2022.

O2 geht bei den Homespot einen Sonderweg. Das Unternehmen bietet alle Homespot mit unlimitiertem Datenvolumen an, variiert aber die Preise und die Geschwindigkeiten. Man bekommt generell keine komplett freigegebene Geschwindigkeit bei den O2 Cubes.

Telekom Speedbox XL

Die Telekom bietet den eigenen Homespot als DSL-Ersatz unter dem Namen Speedbox an. Der normale Tarif hat dabei nur 100 GB Datenvolumen im Monat, aber unter dem Namen Telekom Speedbox XL findet sich auch ein Tarif mit komplett unbegrenztem Datenvolumenn und 5G Anbindung. Dieser eignet sich sehr gut als Internet-Anschluss für Bereiche, in denen es kein oder kein schnelles Internet gibt.

Mit 74.95 Euro ist dieser Anschluss allerdings auch vergleichsweise teuer. Dafür sind 5G Geschwindigkeit bis 500 MBit/s möglich und damit ist der Anschluss nicht nur unabhängig vom Telekom Kabel, sondern auch deutlich schneller als die aktuellen VDSL Angebote der Telekom.

Vodafone GigaCube unlimited

Vodafone bietet mehrere Homespot Angebote unter dem Namen GigaCube an und dabei gibt es mittlerweile auch den GigaCube unlimited mit unbegrenztem Datenvolumen und auf Wunsch auch mit Zugang zum 5G Netz von Vodafone.

Vodafone bietet den GigaCube Unlimited auch als 4G Variante an. Dann kostet der Homespot nur 64,99 Euro monatlich. In der 5G Version zahlt man 10 Euro mehr und dann ist der GigaCube 5G unlimited 74.99 Euro teuer und damit im gleichen Preisbereich wie das Telekom Angebot.

Freenet Funk

Bei Freenet Funk handelt es sich um eine App, die einen Handytarif beinhaltet und damit kann man sowohl Smartphones als auch Router betreiben. Es ist einer der weniger Discounter-Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen auf dem Markt und man bekommt für 1 Euro pro Tag (also um die 30 Euro pro Monat) unlimitiertem Datenzugang zum O2 Netz mit LTE max.

Im Vergleich zu den Angeboten von Telekom und Vodafone kostet dieser Tarif daher nur die Hälfte, bietet aber auch kein 5G an. Auch gegen Aufpreis bleibt es bei einem LTE Angebot und ein Cube bzw. Router ist auch nicht mit enthalten. Diese muss man entweder bereits haben oder man holt sich ein neues Gerät bei einem freien Händler dazu.

O2 Mobile unlimited für zu Hause

o2 Mobile unlimited ist eigentlich ein unbegrenzter Handytarif und daher für den Einsatz unterwegs gedacht. Man kann den Tarif mittlerweile aber auch ohne Probleme in einem bestehenden Router einsetzen und so den Internet Anschluss zu Hause damit ersetzen. Der O2 Mobile unlimited Max ist dazu auch richtig schnell und daher ein guter Ersatz für den normalen Internet Anschluss zu Hause.

Mit 62.99 Euro ist er dazu etwas billiger als die Angebote von Telekom und Vodafone, allerdings gibt es keine Hardware dazu. Man benötigt also immer einen extra Router. Dafür kann dieser Tarif auf Wunsch auch ohne Laufzeit gebucht werden und ist daher auch interessant für alle Verbraucher, die sich nicht sicher sind, ob sie unbegrenztes mobiles Datenvolumen zu Hause wirklich dauerhaft brauchen.

NETZE

Unbegrenztes Datenvolumen bei Telekom, Vodafone und O2

Unbegrenztes Datenvolumen zu Handytarifen und Datenflatrates findet man in allen Netze vor allem bei den Netzbetreibern. Sowohl Telekom als auch Vodafone und O2 selbst bieten Mobilfunktarife an, die unbegrenztes Datenvolumen beinhalten und mit denen man Surfen kann, so viel man möchte. Bei Drittanbietern sieht es dagegen weniger gut aus. Nur im O2 Netz findet man auch andere Handytarife von Discountern, die das Datenvolumen unlimitiert zur Verfügung stellen. In den beiden D-Netzen gibt es diese Option leider nicht. Man findet die originalen Tarife von Telekom und Vodafone teilweise auch bei Providern mit etwas billigen monatlichen Kosten.

Im O2 Netz findet man aktuell die billigsten unbegrenzten Flatrates, aber auch die langsamesten. Man muss sich also entscheiden.

PREPAID

Prepaid Anbieter wie ALDI Talk und unbegrenztes Datenvolumen

Auch im Prepaid Bereich findet sich diese Zweiteilung bei den Anbietern. Die Prepaid Marken von Telekom und Vodafone stellen bereits unbegrenztes Datenvolumen zur Verfügung. Bei O2 gibt es einen fast unbegrenzten Prepaid Tarif (mit 999 GB Datenvolumen - das ist praktisch unbegrenzt aber eben nicht theoretisch). Drittanbieter und Discounter setzen aber auch bei bei Prepaid Angeboten bisher nicht auf unbegrenzte Datenvolumen, sondern haben immer ein Datenlimit. Das hängt auch etwas mit der Ausrichtung von Prepaid Tarifen zusammen. Diese richten sich eher an Wenig-Nutzer und diese haben in der Regel keinen Bedarf an unbegrenztem Daten-Volumen. Für Prepaid Nutzer ist eher der Preis interessant und die flexible Nutzung der Prepaid Sim. Komplette Flatrates mit pauschalen Leistungen sind daher eher die Ausnahme.

Die großen Prepaid Discounter und das Datenvolumen im Überblick:

Im Prepaid Bereich gibt es derzeit insgesamt nur 2 Tarife, die unbegrenztes Surfen ermöglichen: den MagentaMobil Prepaid Max Tarif der Telekom (auch als EDEKA max im Vertrieb) und den Vodafone Callya Black Tarif.  Beide bieten neben unbegrenztem Datenvolumen jeweils auch 5G und kosten zwischen 80 und 100 Euro. man kann also mittlerweile auch mit Prepaid Sim Karten unbegrenzt mobil unterwegs sein, aber zu noch recht hohen Preisen.

Prepaid unbegrenzt bei EDEKA Smart
Prepaid unbegrenzt bei EDEKA Smart

Es gibt mit EDEKA Smart den ersten Drittanbieter, bei dem man unbegrenztes Datenvolumen bekommt. Der kombi MAX Tarif ist faktisch eine Kopie der Telekom MagentaMobil Max Flatrate mit unbegrenztem Volumen, verzichtet aber auch 5G und ist dafür etwas billiger. Unbegrenztes Datenvolumen zur Prepaid Simkarte ist also auch bei den Discountern derzeit nicht billiger und daher generell noch keine wirkliche Alternative.

Im Prepaid Bereich gibt es aber eine interessante Alternative. Dayflat, die man für 24 Stundden bucht und die unbegrenztes Datenvolumen bieten. Bei der Telekom kostet so ein Angebot beispielsweise 5 Euro pro Tag und damit kann man sich für 24 Stunden unbegrenztes Datenvolumen freischaltet. Das ist für viele Prepaid Kunden der deutlich bessere, weil flexiblere Weg.,

OHNE VERTRAG

Unbegrenztes Datenvolumen ohne Vertrag und monatlich kündbar

Unbegrenztes Datenvolumen ist oft an hohe Preise gekoppelt und viele Verbraucher sind daher unsicher, ob sich so hohe Gebühren dauerhaft lohnen. Eine lange Vertragsbindung muss aber gar nicht sein, denn bei vielen Anbietern kann man Handytarife mit unbegrenztem Datenvolumen auch ohne Laufzeit buchen. Im O2 Netz finden sich beispielsweise alle Flat mit unbegrenztem Volumen auch mit kurzer Laufzeit, so dass Verbraucher wählen können, ob sie sich lange binden wollen. Vor allem beim Handy Flat mit Smartphone dazu kann eine längere Laufzeit sinnvoll sein, weil sich so die Kosten für das Smartphone auf viele monatliche Raten verteilen lassen.

Leider gibt es aber nicht alle unbegrenzten Flat auch mit kuren Laufzeiten. Bei Telekom und Vodafone gibt es unbegrenztes Datenvolumen generell nur mit Vertrag und langer Vertragslaufzeit. Lediglich im Prepaid Bereich setzen beide Netzbetreiber auch auf monatliche Kündigungsfristen.

TIPP Mit Freenet Funk gibt es auch eine Marke, die unbegrenztes Datenvolumen sogar RICHTIG flexibel anbietet. Die Abrechnung findet bei diesem Discounter täglich statt, so dass man auch eine tägliche Kündigungsmöglichkeit hat. Das unbegrenzte Volumen und die dazugehörige Allnet Flat kann also innerhalb eines Tages auch wieder deaktiviert werden. So flexibel ist so keine andere unbegrenzte Flatrate auf dem Markt!

Erfreulicherweise hat sich in Sachen Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen in den letzten Jahren einiges bewegt und die Regelungen wurden generell kundenfreulicher gestaltet. Vor allem bei der automatischen Verlängerung von Verträgen wurden die Fristen verkürzt, so dass jetzt auch dann eine schnelelre Kündiung möglich ist, wenn man den Termin zur Kündigung verpasst hat. Generell sind aber nach wie vor Handyverträge und Allnet Flat mit 2 Jahren Laufzeit möglich - sowohl mit unbegrenztem Datenvolumen als auch mit Datenlimit.

Nicht mehr erlaubt laut dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB §309 Absatz 9) ist es:

Eine lange Vertragsbindung ist daher auch bei unbegrenzten Tarifen ohne Probleme möglich, aber die automatische Verlängerung muss dann flexibel erfolgen und darf keine weitere lange Vertragsdauer beinhalten.

Über den Autor: Wer schreibt hier?

Bastian Ebert ist ein Diplompsychologe, der seit 2006 als Journalist im Bereich Mobilfunk und Telekommunikation arbeitet. Er hat die Entwicklung des deutschen Mobilfunkmarkts von Anfang an mitverfolgt und sich dabei tief in das Thema eingearbeitet. Der Einstieg in die Telekommunikationsbranche waren Prepaid-Karten und Prepaid-Tarife. In den letzten zehn Jahren hat er sein Portfolio jedoch auf den gesamten Bereich der Telekommunikation ausgeweitet. Dazu gehören Flatrates, Allnet-Tarife, Freikarten, Datenangebote und die Hardware rund um Handys und Smartphones.

Bastian Ebert schreibt auf einer Reihe eigener Websites und veröffentlicht auch auf anderen Websites Fachartikel. Er ist zudem stellvertretender Vorsitzender des Telefonmuseums Jena, wo er sich mit der Geschichte der Telekommunikation beschäftigt. Die Expertise basiert auf seiner langjährigen Erfahrung als Journalist und seinem tiefen Verständnis für die Telekommunikationsbranche. Er hat den Wandel des deutschen Mobilfunkmarkts von Anfang an mitverfolgt und dabei viele Kontakte zu Experten aus der Branche geknüpft.